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Malerei

Malerei beruht auf der Erfahrung des Sehens. Am Anfang geht es um Farbenlehre und Naturstudium. Fläche, Textur, Form, Hell-Dunkel, Oberfläche, Komposition und Raum bilden  die Schwerpunkte.

Aufbauend  gewinnen die eigene Entwicklung und die persönliche Formensprache an Wichtigkeit in einem langen Prozess, der nur durch kontinuierliches selbstständiges Arbeiten in Gang gebracht wird. Einzelprojekte, aber auch der Austausch innerhalb der Gruppe, fördern diese  Entwicklung der eigenen künstlerischen Handschrift.

 

Zeichnen

Die wichtigste Ausdrucksform in der Handzeichnung ist die Linie. 

Ihre Spur auf dem Zeichengrund umreißt Konturen, schafft Abgrenzungen, teilt oder verdichtet sich zu Flächen. Der Charakter der Line - dünn oder stark, kurz oder lang, gerade oder schwingend, dominant oder sparsam - bestimmt wesentlich den Charakter der Aussage und unterstützt den emotionalen Eindruck, den eine Handzeichnung beim Betrachter hinterlässt. 

Aktzeichnen

Am Anfang steht die zeichnerische Analyse von Körperlinie, Körperform, Konstruktion und Komposition unter ständigem Perspektivenwechsel. Da jeder Mensch anders ist, gibt es keine starren Größenverhältnisse, doch ist die Kenntnis einer idealen Proportionslehre sehr hilfreich. Später gewinnen die Atmosphäre sowie der emotionale Bildgehalt an Bedeutung. 

Wir arbeiten mit verschiedenen Materialien auf unterschiedlichen Zeichengrunde, klein- und großformatig. Schnelles Zeichnen aber auch das Ausarbeiten in Farbe über mehrere Sitzungen werden geübt. Mittels Kreativübungen wird am Anfang des Unterrichts gelockert und warmgezeichnet.

Dabei steht die Förderung der Abstraktionsfähigkeit und des künstlerischen Experiments im Vordergrund. 

Portraitzeichnen

Das Porträt ist sowohl das Abbild eines Menschen, als auch die Darstellung seiner Ausstrahlung und seines Charakters, die diesen Menschen unverwechselbar machen. Dies macht das Portraitzeichnen zur Königsdisziplin. Portraitzeichnen wird im Grundstudium im 3. und 4. Semester unterrichtet. 

Das Skizzenbuch

Das Skizzenbuch ist mehr als nur ein einfaches Arbeitsmaterial. 

Zeichnungen aus dem Skizzenbuch dokumentieren oft einen sehr wichtigen Schritt in einem kreativen Arbeitsprozess. Skizzenarbeit hinterfragt und optimiert. Daher wird das Skizzenbuch zum ständigen Begleiter während des gesamten Studiums.

Kunstgeschichte

Die Beurteilung von Kunst liegt immer im Auge des Betrachters. Deshalb ist es wichtig über Kunst in einen Dialog zu gehen, sich auszutauschen, und viele Augen auf ein Bild werfen zu lassen. Das versuche ich in meinen Kunstgeschichtsvorlesungen zu tun. Wir behandeln zwar chronologisch die Stilepochen, nehmen uns aber immer wieder Zeit über einzelne Bilder und Kunstwerke länger zu reden und zu diskutieren. Dadurch entstehen andere Blickwinkel und Zugänge, die uns auch in der eigenen praktischen Arbeit weiterhelfen.

Kunst entwickelt sich nie im „luftleeren“ Raum, sondern ist Teil eines Geflechts aus Politik, Geschichte, Natur, Wissenschaft, Zeitgeist und vielem mehr. Dieses Geflecht mit zu berücksichtigen und auch den Bezug zum heute immer wieder herzustellen ist mir wichtig, denn nur so ist Kunstgeschichte keine leblose Theorie, sondern wird angereichert mit Querbezügen und dem Nachdenken über das Heute.

Dr. Ulrike Niederhofer